Der Lebenszyklus von Blähton ist zirkulär | Schweden

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Durch die Wiederverwendung von Blähton von einer Autobahn hat sich der lineare Lebenszyklus der Blähtonkugel nachhaltig zu einem zirkulären Lebenszyklus gewandelt. Das spart sowohl Rohstoffe als auch CO2-Emissionen.

Vor 20 Jahren wurde die Autobahn E6 vor den Toren von Uddevalla ausgebaut. Für Abschnitte des Autobahnausbaus verwendete der Bauunternehmer PEAB Blähton als leichtgewichtige Schüttung. Im Jahr 2021 führte Svevia, Spezialist für Straßenbau und Infrastruktur, einige Instandhaltungmaßnahmen durch. Die ursprünglich eingebrachte Aufschüttung aus Blähton musste aufgrund der veränderten Anforderungen vor Ort ausgehoben und entfernt werden.

Das "Buy-back-Konzept" ermöglichte die Wiederverwendung

„Svevia wandte sich an LECA, um die Möglichkeit des Rückkaufs von Material zu erfragen. Seit der Einführung des Leca® Tur & Retur-Konzepts Anfang 2021 verfügten wir bereits über ein genaues Verfahren, wie dies geschehen sollte. Das macht es natürlich für alle Beteiligten einfacher“, erläutert Ola Andersson, Vertriebsleiter bei LECA Schweden.

Leca® Tur & Retur war ein wichtiger Schritt in Richtung nachhaltiges Bauen. Das Konzept ermöglicht es Unternehmen, Blähton zurück zu verkaufen, wodurch das Produkt für zukünftige Projekte wiederverwendet werden kann. Dadurch muss der Lebenszyklus von Blähton nicht mehr linear verlaufen, sondern kann stattdessen zirkulär erfolgen. In einem typischen Szenario für den Rückkauf von Material begibt sich ein Experte von LECA an den jeweiligen Standort, um das vorhandene Material zu begutachten und zu prüfen.

Einfaches Produkt, unkompliziertes Verfahren

Der Aushub des alten Materials auf der Autobahn verlief reibungslos und bereitete keinerlei Schwierigkeiten. Für den Rücktransport des Materials gibt es verschiedene Möglichkeiten. Bei diesem Projekt konnte der Bagger einfach Container mit Material aufschütten, das dann zurück transportiert wurde. Die ohnehin schon charakteristische Leichtigkeit des Blähtons ermöglicht es, große Mengen an Material in die Container zu laden. Eine weitere Möglichkeit der Materialrückgewinnung aus dem Boden ist der Einsatz eines Saugwagens.

Blähton kann problemlos wiederverwendet werden, da er aus Ton, einem völlig natürlichen und inerten Material, hergestellt ist. Die Eigenschaften des Materials, wie z. B. seine Frost- und Chemikalienbeständigkeit und seine Langlebigkeit, ermöglichen einen jahrzehntelangen Verbleib des Produkts im Boden, ohne dass es jemals beeinträchtigt oder beschädigt wird.

Wiederverwendetes Material zum Lastausgleich

Der ausgehobene Leichtzuschlag, den LECA Schweden von der Autobahn zurückgekauft hatte, wurde schnell wiederverwendet. PEAB benötigte eine leichte Schüttung als Lastausgleich für ein Projekt in Kongahälla.
Kongahälla ist ein neues großes Areal in Kungälv, in dem Wohnungen, Einkaufszentren und andere Immobilien nebeneinander errichtet wurden. Die Stadtverwaltung hat das Ziel, ein nachhaltiges und umweltfreundliches Stadtgebiet für seine Bewohner zu schaffen.

Ein Produkt mit niedrigen CO2-Emissionen

Das schwedische Produkt Leca® Infra Eco besteht zu 100 % aus wiederverwendetem Blähton und hat einen sehr niedrigen CO2-Wert, der in der Umweltproduktdeklaration (EPD) des Produkts ausgewiesen ist. Material, das aus früheren Anlagen entnommen wurde, wird trotz seiner langanhaltenden natürlichen Beständigkeit immer geprüft. Hierdurch soll für den Kunden sichergestellt werden, dass die Materialeigenschaften und -werte durch die vorherige Verwendung nicht beeinträchtigt wurden. Unter anderem wird bei der Probenahme die Dichte des Materials überprüft und eine neue Leistungserklärung (Declaration of Performance, DoP) erstellt.

So gut wie neu

Der Lastausgleich war auf der Seite des neuen Gebäudes in Kungälv erforderlich, wo der Fuß- und Radweg verläuft. Das Material konnte leicht ausgeschüttet werden, und ein kleiner Raupenbagger konnte dann die Einbringung und Verdichtung der leichtgewichtigen Schüttung vornehmen. Obwohl das Material schon einmal verwendet wurde, haben die Bauarbeiter keinen Unterschied zum nicht-wiederverwendeten Blähton festgestellt.

Der Lastausgleich mit Blähton hat im Tiefbau eine lange Tradition. Der Grund dafür ist, dass bei neuen Erdarbeiten in der Regel eine schlechte Tragfähigkeit des Bodens vorhanden, eine Bebauung des Gebietes aber dennoch erforderlich ist. Durch die Ersetzung des Bodens durch Blähton wird die zusätzliche Last für die Erdarbeiten in dem setzungsempfindlichen Bereich kompensiert. Blähton bietet in der Regel eine leichtgewichtige Lösung, die einfach einzubringen ist und gleichzeitig die Probleme bei den Erdarbeiten löst. Der Leichtzuschlag von der bestehenden Autobahn wurde dank dieses innovativen Recyclingverfahrens wieder in den Boden eingebracht, um so eine Lösung für ein neues Bauvorhaben zu bieten. Und auch in Zukunft steht einer erneuten Verwendung dieser Tonkugeln nichts im Wege.

FAKTEN


Projekt:
Fuß- und Radweg

Standort:
Kungälv, Sweden

Jahr:
2021

Bauunternehmer:
PEAB

Produkt:
Leca Infra® Eco, 
Wiederverwendetes Material von der
Autobahn E6, Schweden

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